Geisteswissenschaftliches Zentrum der FAU Erlangen Nürnberg Planungswettbewerb Himbeerpalast

Am 10. Dezember 2021 wurde der Planungswettbewerb „Geisteswissenschaftliches Zentrum (GWZ) Erlangen der Friedrich- Alexander- Universität Erlangen- Nürnberg“ für den Umbau, die Sanierung und die Erweiterung des Himbeerpalast Erlangen im Rahmen einer Preisgerichtssitzung entschieden.

 

WETTBEWERBSAUFGABE:

Die Einrichtungen der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie der FAU Erlangen-Nürnberg sind derzeit in einem weit verzweigten Netz verschiedener sanierungsbedürftiger Gebäudekomplexe verteilt. Mit dem Erwerb, der Sanierung und der Erweiterung des Himbeerpalastes (ehemals Siemens) durch den Freistaat Bayern soll nun mit der räumlichen Zusammenlegung der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie als Teil des Geisteswissenschaftlichen Zentrums Erlangen (GWZ-ER) der FAU Erlangen-Nürnberg eine räumliche Neuordnung erfolgen.

Der aus den 1950er Jahren stammende denkmalgeschützte Gebäudekomplex soll den südlichen Abschluss der geplanten neuen Wissenschaftsachse im Zentrum von Erlangen bilden.

Es ist geplant mit der Erweiterung, Umbau und Sanierung des Himbeerpalastes, die Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie, Zentrale wissenschaftliche und universitäre Einrichtungen, eine Mensateria und eine Universitätsbibliothek unterzubringen.

 

WETTBEWERBSVERFAHREN:

Bei dem einphasigen Realisierungswettbewerb wurden 20 ausgewählte und ausgeloste Teilnehmer zur Abgabe aufgefordert, es gingen 15 Wettbewerbsentwürfe ein.

Die Jury war mit Sach- und Fachpreisrichtern aus den zuständigen Ministerien und dem Staatlichen Bauamt, von der Stadt Erlangen, von der FAU und namhafter freier Architekten und Landschaftsarchitekten besetzt. Die Entscheidung erfolgte in fachlicher Abstimmung mit der Denkmalpflege und dem Bibliothekswesen.

 

WETTBEWERBERGEBNIS:

Die Arbeit des Büros Schulz und Schulz aus Leipzig wurde einstimmig als erster Preis ausgewählt und zur Realisierung empfohlen.

Die Jury überzeugte die Klarheit des Entwurfs dieses vorbildlich nachhaltigen Projekts, der mit der klugen Setzung des sogenannten Bücherregals (dem Erweiterungsbau der Bibliothek) und den behutsamen Eingriffen in den Bestand auch die Anforderungen des Denkmalschutzes auf ästhetische Weise erfüllt.

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Modellfoto

 

WETTBEWERBSENTWURF (mit Auszügen aus der Beurteilung des Preisgerichts):

Die von den Architekten verwendeten Begriffe „Bücherregal“ und „hortus conclusus“ umschreiben die Leitidee des Entwurfes und spiegeln auf vortreffliche Weise den Entwurfsgedanken: Durch die Platzierung eines sich über sieben Geschosse erstreckenden „Bücherregals“ und die damit einhergehende Aufwertung des grünen Nordhofes zu einem durchgrünten Innenhof erhält der Himbeerpalast auf beeindruckende Weise einen neuen Ort für Geist und Seele.
Der südliche Innenhof erhält einen lichten Park, der direkt an die Achse der Wissenschaft angebunden wird. Dafür werden die befestigten Flächen der Straße in diesem Bereich zum offenen Südhof hin erweitert und attraktiv gestaltet.

Das neue Bücherregal trägt die Last der Bücher unabhängig vom Bestand. Gleichzeitig werden dort die Bestandsdeckenfelder hinter dem Regal teilweise herausgenommen. So entsteht ein neuer spektakulärer vertikaler Raum, der diagonale Sichtbeziehungen bis zu den Lichtöffnungen im Dach ermöglicht.

Das Konzept belegt eindrucksvoll, dass kreative Architektur mit den wichtigsten ökologischen und stadtklimatischen Zielen unserer Zeit vereinbar ist. Die beiden Innenhöfe bleiben fast vollständig als grüne Oasen erhalten.

Ein mutiger Entwurf, der sich mit dem wertvollen Bestand auseinandersetzt.
Ein wunderbarer Entwurf, poetisch, sensibel und funktional.

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Außenansicht

Westansicht Bauteil A (Nordhof)

 

WEITERE PREISE UND ANERKENNUNGEN

Die Arbeit des Büros Bruno Fioretti Marquez aus Berlin wurde mit dem 2. Preis und der Beitrag des Büros Nieto Sobejano Arquitectos aus Berlin/ Madrid mit dem 3. Preis ausgezeichnet.
Anerkennungen wurden an die Büros Beer Bembé Dellinger aus München/ Augsburg, Knerer und Lang Architekten aus Dresden/ München und Cukrowicz Nachbaur Architekten aus Bregenz vergeben.

 

AUSSTELLUNG

Die Wettbewerbsbeiträge werden vom 13.12.2021 bis 20.12.2021 im Himbeerpalast, Werner-von-Siemens-Str. 50 in Erlangen, ausgestellt.

Die Öffnungszeiten sind:
Montag- Freitag, 16- 20 Uhr
Samstag und Sonntag, 10-18 Uhr.

Der Zugang erfolgt über den südlichen Eingang (Rotunde).

Wir bitten, die aktuell geltenden Vorschriften im Zusammenhang mit der Pandemielage (2G-plus- Regel) zu beachten.

 

PRESSEKONTAKT

Staatliches Bauamt Erlangen-Nürnberg
Bereich Hochschulbau Erlangen
Ltd. Baudirektor Dieter Maußner, Amtsleiter
Telefon: 09131–6259-0
poststelle@stbaer.bayern.de
Dienstgebäude Erlangen
Bohlenplatz 18
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